50 Jahre Große Kreisstadt und 1200 Jahre Mosbach

Doppelten Grund zum Feiern bieten 2026 ein kleines und ein großes Jubiläum.

50 Jahre Große Kreisstadt Mosbach

Von 1968 bis 1975 wurde in Baden-Württemberg eine Gebietsreform mit dem Ziel „größere, leistungsfähigere Verwaltungseinheiten“ durchgeführt. Bei den folgenden Zusammenschlüssen wurde oft der größte Stadtteil als Namensgeber
für die neu gebildeten Gemeinden ausgewählt.

Landauf landab führte das Reformvorhaben zu großen Diskussionen, kaum eine Gemeinde wollte freiwillig ihre Selbständigkeit aufgeben.

Zum 1. Dezember 1972 wurde der Prozess der Gebietsreform in Mosbach durch die Eingliederung der Gemeinden Lohrbach, Reichenbuch und Sattelbach eingeläutet. Nüstenbach war bereits 1935 zu Mosbach gekommen. Die Fusion fand 1973 ihre Fortsetzung mit Diedesheim. 1975 wurde die dann bestehende Gesamtstadt mit der Gemeinde Neckarelz vereinigt, nachdem man sich auf freiwilligem Wege nicht näher kam.

Somit angewachsen auf mehr als 20.000 Einwohner folgte als nächster Schritt die Erhebung zur Großen Kreisstadt. Hierfür galt es, neue Aufgabenbereiche zu übernehmen und neue Verwaltungsstrukturen zu schaffen.

Am 1. Juli 1976 wurde Mosbach zur Großen Kreisstadt erhoben und hat seitdem sechs Stadtteile:
Diedesheim,
Lohrbach,
Mosbach Kernstadt,
Neckarelz,
Reichenbuch und
Sattelbach.

1.200 Jahre Mosbach

Die Siedlung Mosbach entstand um das Benediktinerkloster Monasterium Mosabach herum. Die dort lebenden Mönche wurden im Jahre 825 / 826 urkundlich erwähnt. Als Ortschaft erscheint Mosbach erstmals 976 in den Urkundenbüchern.

Aus der Siedlung um das Kloster wuchs nach und nach ein Gemeinwesen, dem 1241 die Rechte als Freie Reichsstadt verliehen wurden. 1291 kann man von Mosbach als „Oppidum Mosebacensis“ („mit Türmen und Mauern bewehrte Stadt“) lesen.

1410 erhob Pfalzgraf Otto I. Mosbach zu seiner Residenz, die wuchs und gedieh. Nach 1499 wurde die Stadt zu einem Verwaltungsmittelpunkt und bis in das 18. Jhd. zum bedeutendsten rechtsrheinischen pfälzischen Oberamt.

Über die Jahrhunderte gab es Höhen und Tiefen: 30-jähriger Krieg, Pest, Brände, Nationalsozialismus, aber auch rege Bautätigkeit, wirtschaftlichen Aufschwung, 1862 Anschluss ans überregionale Eisenbahnnetz, Industrialisierung sowie
Verdoppelung der Einwohnerzahl durch die Aufnahme von Vertriebenen nach dem 2. WK.

Mit der Gebietsreform der 1970er wurde aus Mosbach das Zentrum der Region mit rund 25.000 Einwohner*innen, das sich heute als progressive Provinz versteht - getreu dem Motto „Mittendrin, statt nur dabei″.